Liebe, Logik und Linguistik
Eine philosophische Vortragsreihe von und mit Andreas Thiel
1. Genesis – Wer oder was ist der Mensch?
Die Menschheit erhält einen göttlichen Auftrag: „Macht euch die Erde untertan.“ Dieser Satz ist der Schlüssel zum Verständnis der Menschheitsgeschichte. Eine sprachwissenschaftliche Analyse des Schöpfungsberichts stellt diesen Satz allerdings auf den Kopf.
2. Exodus – Die göttlichen Gesetze
Die Zehn Gebote erschliessen sich nur durch die Geschichte, in welche sie literarisch eingebettet sind. Mit seiner dramenanalytischen Betrachtung des «Exodus», dem Zweiten Buch Mose, entfacht Thiel ein philosophisches Feuerwerk epischen Ausmasses über Gott, den Staat und die Freiheit.
3. Recht und Gerechtigkeit – Normen und Werte
Das Recht kommt vom Gesetz, die Gerechtigkeit von der Moral. Das Gesetz ist ein Mass, die Moral ist unermesslich. Wer Gesetz und Moral vermischt, schafft rechtliche Masslosigkeit und damit Willkür
4. Einstein, Marx und Buddha – Energie, Masse, Markt und Moral
Ein philosophisches Denkabenteuer über die freie Marktwirtschaft, transzendentale Sportwagen und die Äquivalenz von Energie und Masse.
5. Was ist Humor? – Hormonausschüttungen unter- und oberhalb der Gürtellinie
Das Lachen und der Humor sind philosophische Gegensätze. Das Lachen ist ein Gefühlsausbruch, wohingegen der Humor emotionale Distanz schafft. Wie passt das zusammen? Eine Führung durch die vielfältige Waffenkammer des Humoristen.
6. Mentalität und Charakter – Krieg der Verhaltensmuster
Jeder vereint eine Mischung aus angeborenen und anerzogenen Verhaltensmustern auf sich, die sich gegenseitig verstärken oder aufheben. Hier wird ein mikroskopischer Blick auf das Individuum verbunden mit einem makroskopischen Blick auf die Kulturen, angereichert durch einen philosophischen Blick in den helvetischen Spiegel mit einem verständnisvollen Seitenblick auf unsere deutschen Nachbarn.
7. Best of Luzifer – Die Klassiker des Bösen
Ideologien wie Sozialismus, Nationalsozialismus oder Ökosozialismus folgen alle dem gleichen Muster. Das Böse hat System. Wer die Muster kennt, durchschaut Ideologien schnell. Eine quellenkritische, sprachphilosophische Analyse der bekanntesten Werke aus dem Giftschrank der Weltliteratur.
8. Was ist neu am Neuen Testament? – Gretchenantworten auf Faustfragen
Monotheismus, Polytheismus, Himmel, Hölle, Erde, verlorenes Paradies, Wiedergeburt und Auferstehung. Wovon handeln die alten Schriften aus Ägypten, Griechenland, Persien und Indien? Eigentlich kulminiert alles im Neuen Testament. Dieses verkündet die verrückteste Nachricht seit dem Urknall.
9. Selbstbeherrschung 1 – Triebe, Ängste & Gefühle
Unsere Triebe, Ängste und Gefühle reagieren auf Sinneseindrücke. Wer sich selbst beherrschen will, muss Herr seiner Sinne sein.
10. Selbstbeherrschung 2 – Das Bewusstsein
Gedanken sind wie Vögel in der Luft. Wer sein Bewusstsein kontrollieren will, darf nicht die Vögel unterdrücken, sondern muss den Luftraum beherrschen. Genau das übt man in der Meditation. Aber was ist Meditation?
11. Selbstbeherrschung 3 – Das Unterbewusstsein
Im Traum bewegen wir uns in unserem Unterbewusstsein. An seinem Unterbewusstsein arbeitet man daher am besten im Traum. Aber wie beherrscht man einen Traum?
12. Anarchie – Wer frei ist, ist selber schuld
Was unterscheidet die Demokratie von der Anarchie? Eine erhellende Übersicht über alle Staatsformen, eine überraschende Einordnung der Demokratie und eine erschreckende Erkenntnis, was unsere eigene anbelangt. Es ist alles noch viel verrückter, als wir bisher dachten.
13. Demokratie – Wer stürzt die Mehrheit?
Was wir in der Schweiz „Demokratie“ nennen, ist die mehr oder weniger gewaltlose Unterdrückung wechselnder Minderheiten. Die grösste Gefahr für die Demokratie ist die Mehrheit. Aber wer ist diese Mehrheit? Die Wenigsten, die in einer Demokratie leben, tun dies freiwillig. Die Meisten werden einfach hineingeboren. Die Macht liegt in den Händen von Mitläufern. Wohin laufen sie?
14. Liebe, Lust und Logik – Platons vermisste Schlusspointe
Wie Sokrates in Platons „Gastmahl“ die Sophisten an die Wand redet und unter den Tisch säuft, und die Überlieferung dabei das wichtigste unterschlägt.
15. Wissenschaft als Religion – Die Glaubensgemeinschaft der Empiriker
Die Kirche ersetzte die Logik durch Empirik und damit das Denken durch Statistik. Mit dem Denken blieb auch das Wissen auf der Strecke. Was bleibt, ist naturwissenschaftlicher Materialismus.
16. Was ist Kunst? – Das Verhältnis von Kunst, Philosophie und Wissenschaft
Die Weisheit wurde in der Antike von der Philosophie erkannt, von der Mathematik geprüft und durch die Kunst vermittelt. Heute, da die Philosophie mangels Weisheit die Sinnfrage nicht mehr beantworten kann und die Wissenschaft mangels mathematischen Verständnisses nur noch auf Statistik beruht, bleibt die Kunst inhaltsleer. Eine Rückbesinnung auf das Schöne, das Gute und das Wahre.
17. Abkürzungen ins Paradies – Die wundersame Welt der Irrlehren
Politische, religiöse und wissenschaftliche Ideologien bedienen sich seit Jahrtausenden der gleichen Rhetorik, um Menschen in die Falle zu locken. Sie versprechen Abkürzungen ins Paradies. Ironischerweise ist der längste Weg der kürzeste.
18. Schule des Grauens – Wie man in unseren Schulen das Denken verlernt
Die Akademisierung der Pädagogik ist die Rache der Unbegabten. Pädagogik ist eine Kunst und keine Wissenschaft. Pädagogik setzt eine musische Begabung voraus. Lernen ist nicht ernst, sondern Spiel. Aber seit unser Bildungswesen akademisiert wurde, können pädagogisch Begabte nicht einmal mehr Lehrer werden.
19. Platons Höhlengleichnis – Was ist Gerechtigkeit?
Platons umfassendes Standardwerk über Politik, Staat und Gesellschaft „Politeia“ muss von einem geistigen Standpunkt aus betrachtet werden, denn einen solchen vertritt Platons Lehrer Sokrates in den darin enthaltenen Gesprächen. Das Werk liest sich wie ein aktueller Hintergrundbericht zum heutigen Zeitgeschehen. Fast scheint es, als hätte Sokrates unsere derzeitigen Politiker allesamt persönlich gekannt.
20. Literatur – Was erhebt einen Text zur Kunst?
Sachbücher enthalten bloss Texte. Literatur ist weitaus mehr. Sie ist die gewaltigste aller Künste. Worin besteht diese Kunst? Ein Anschauungsunterricht in Literaturanalyse.
21. Bhagavad Gita – Das Gebot der Gewaltlosigkeit gebietet den Kampf
Die tiefgründigste philosophische Abhandlung über Gewaltlosigkeit, die Bhagavad Gita, ist ein Meisterstück der Literatur, eingebettet in die über 2000 Jahre alte Mahabarata, das grosse altindische Epos über einen Krieg, der vor 5000 Jahren tobte.
22. Die Philosophie ist tot – Geist und Materie
Nicht Gott ist tot, wie von Nietzsche diagnostiziert, die Philosophie ist es. Und die modernen Philosophen haben sie getötet. Oder, um es in ihrer eigenen, narkotisierenden Fachsprache auszudrücken: Die Philosophie verharrt im geseinten Nichts ihres aufgeklärten Seins. Eine Schadensbilanz der aristotelischen Philosophie von Descartes bis Sartre.